
Grußwort für die Wanderausstellung
„Holz macht Sachen!“

Exponat 076 – Holz macht Sachen!
Autoreifen
Autoreifen auf Aluminiumfelge, um 2000,
Leihgabe von Reifen Eberl GmbH & Co. KG, Penzberg
Was hat ein Autoreifen mit Holz zu tun?
Einer der Hauptbestandteile eines Autoreifens ist Gummi, also Kautschuk. Naturkautschuk wird aus dem Milchsaft des Kautschukbaumes (Hevea brasiliensis) gewonnen. Ursprünglich wuchs er in den Tropenwäldern Brasilien. Heute liegt das Hauptanbaugebiet jedoch in Südostasien.
Der Bedarf an Naturkautschuk ist groß. Denn nicht nur in Autoreifen, sondern in etwa 50.000 anderen Produkten wie Dichtungen, Matratzen, Schuhsohlen oder Kondomen ist dieser Rohstoff enthalten. Seit 2000 bis 2018 hat sich die weltweite Naturkautschukproduktion auf 13,9 Millionen Tonnen verdoppelt. Weltweit beträgt die Anbaufläche 120.000 Quadratkilometer – ein Gebiet so groß wie die Schweiz und Österreich zusammen.
Der Anbau von Naturkautschuk ist nicht unproblematisch. Wie für Palmölplantagen werden große Flächen des Regenwaldes abgeholzt. Es werden auch Unmengen von Wasser benötigt, was den Grundwasserspiegel erheblich sinken lässt. Außerdem sind diese Monokulturen krankheitsanfällig. So werden große Mengen von Pestiziden gespritzt, um beispielsweise Pilzbefall zu verhindern. Zudem sind die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen oft schlecht.
Es gibt synthetischen Kautschuk auf Erdölbasis. Dieser kann das Naturprodukt nur teilweise ersetzen. Nachhaltigere Alternativen sind gesucht!