
Grußwort für die Wanderausstellung
„Holz macht Sachen!“

Exponat 080 – Museum Wiedenbrücker Schule, Rheda-Wiedenbrück
Eilender Hirte
Julius Moormann, Lindenholz, 1927, (2006-115)
Nach dem Lukasevangelium (Lk 2,16), waren Hirten die ersten Besucher an der Krippe. Nach der Verkündigung durch die Engel „eilten“ sie nach Betlehem, um den neugeborenen Messias zu sehen.
Bei der Herstellung einer solchen Holzskulptur wird das Holz zunächst blockförmig zugehauen und die groben Formen mit dem Balleisen angelegt. Im zweiten Arbeitsschritt präzisiert der Bildhauer die Formen mit dem Flach- und Hohleisen oder dem Gaißfuß. Die Flach- und Hohleisen werden durch den so genannten Klüpfel, ein hammerähnliches Werkzeug aus Holz, angetrieben. Nachdem die Feinheiten herausgearbeitet worden sind, werden beim „Ausputzen“ mit dem Putzeisen noch vorhandene Spahnreste in den Falten und Konturen der künftigen Figur entfernt.
Holz prägt die Geschichte unserer Stadt. Nach dem Fachwerkhausbau wurden die Produktion sakraler Kunst und heute die Möbelindustrie Wirtschaftsschwerpunkte. Netzwerkteiliges Arbeiten mit Holz ist dabei das Lebenselixier der Doppelstadt Rheda-Wiedenbrück.
Das Stadt- und Kunstmuseum „Wiedenbrücker Schule“ in Rheda-Wiedenbrück wurde 2008 eingerichtet. Als ein modernes und innovatives Stadtmuseum mit zwei interessanten Ausstellungsschwerpunkten und einem attraktiven Sonderausstellungsprogramm hat sich das Haus positioniert. Als Haus wird die Stadtgeschichte der ehemaligen Hansestadt Wiedenbrück und darüber hinaus auch Aspekte der erfolgreichen Wirtschafts- und Kunstgeschichte der Stadt in der Zeit zwischen 1854 und 1920. Diese Epoche trägt den Titel „Wiedenbrücker Schule“ und war Namensgeberin. Diese Kunst- und Stadtgeschichte ist deutschlandweit einmalig, weil es sich der Epoche des Historismus und der Stadtgeschichte Rheda-Wiedenbrücks widmet.
Stadt- und Kunstmuseum Wiedenbrücker Schule, Hoetger-Gasse 1, 33378 Rheda-Wiedenbrück, www.wiedenbruecker-schule.de