
Grußwort für die Wanderausstellung
„Holz macht Sachen!“

Exponat 084 – Archäologische Staatssammlung, München
Römische Körperteilvotive
Dambach, Gem. Ehingen, Lkr. Ansbach, Bayern, Ende 2. Jahrhundert n. Chr.
Das römische Militärlager bei Dambach war teil der Grenzanlagen des Obergermanisch-Raetischen Limes. Am Rand der zugehörigen zivilen Siedlung (vicus) kam im Bereich eines Quellheiligtums eine Ansammlung von Körperteilvotiven zum Vorschein.
Die fast lebensgroßen Arme, Beine und Brustkorbdarstellungen waren einer Quellgottheit mit der Bitte um Heilung oder als Dank für die Genesung geweiht worden. Zu einem späteren Zeitpunkt hatte man die Votive dann an der späteren Fundstelle geordnet deponiert, um in dem überfüllten Heiligtum Platz für neue Weihegaben zu schaffen.
Vergleichbare Niederlegungen hölzerner Votive sind sonst nur aus Zentralfrankreich bekannt.
Holz überdauert nur unter besonderen Bedingungen die Jahrhunderte, z.B. in feuchter Umgebung ohne Luftzufuhr. Es wird entsprechend bei Ausgrabungen nur sehr selten gefunden. Damit es nicht austrocknet, Risse bildet und sich verformt, muss archäologisches Holz durch einen aufwändigen Prozess schonend konserviert werden.
Wolfgang Czysz, Von Holzarmen und Holzbeinen. Ein römisches Quellheiligtum beim Kastell Dambach. Der Limes. Nachrichtenbl. d. Deutschen Limeskommission 3, 2009, 4-6.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Dambach
Als leicht verfügbares und vergleichsweise einfach zu bearbeitendes Material wurden früher viele Gegenstände aus Holz hergestellt. Da sich nur so wenige erhalten haben, erzählen sie heute alle eine besondere Geschichte.
Das zentrale Museum für archäologische Funde aus Bayern sammelt und präsentiert Objekte von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter und der Neuzeit. Seine Geschichte geht zurück bis ins Jahr 1885, heute arbeitet ein ganzes Restauratoren- und Wissenschaftlerteam an der Bewahrung und Erforschung der bei Ausgrabungen gefundenen Bodenschätze.
Archäologische Staatssammlung
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