
Grußwort für die Wanderausstellung
„Holz macht Sachen!“

Exponat 090 – Botanischer Garten München-Nymphenburg
Stammscheibe
Gefällt 2024 in Aichach
Pappeln kommen mit zeitweise überschwemmten Böden gut zurecht. In flussbegleitenden Auswäldern zählen sie zu den Baumarten mit den höchsten Zuwachsraten. Das lässt sich unschwer an den breiten Jahresringen der Stammscheibe erkennen. Entsprechend weich ist das Pappelholz, das vor allem für die Produktion von Spanplatten, Papier, Streichhölzern und Zahnstochern genutzt wird.
In heimischen Auwälder wäre die Schwarzpappel (Populus nigra) natürlicherweise die vorherrschende Pappelart. Aufgrund der Einführung nahverwandter Arten aus Nordamerika vor gut 100 Jahren werden artenreine Schwarzpappeln immer seltener. Durch Mehrfachkreuzung entstand eine Hybridgruppe, die unter der Bezeichnung „Kanadische Pappel“ (Populus x canadensis) zusammengefasst wird. Diese Hybriden sind besonders wüchsig, weshalb sie bevorzugt in bodenfeuchten Nutzwäldern gepflanzt wird.
Flussbegleitende Auwälder mit natürlichen Wasserstandsschwankungen sind sehr selten geworden. Sie sind die Juwelen im heimischen Naturschutz und dürfen nicht als Pappelplantagen enden.
Im Botanischen Garten München-Nymphenburg, mit einer Fläche von 21 Hektar, werden über 15.000 Arten aus allen Teilen der Welt kultiviert. Allein das Arboretum präsentiert mehr als 1.500 Baumarten. Während eines Besuchs im Botanischen Garten kann man eintauchen in die faszinierende Vielfalt unserer Pflanzenwelt.